Wie man mit geringstem Aufwand den größt möglichen Schaden anrichtet!

oder passts bloß auf mit rsync! Verwendet es SO am besten gar nicht.

Es war der Tag vor dem heutigen… ich erinnere mich als sei es Gestern gewesen…
Auf 2 Maschinen befanden sich die gleichen Ordner. Im gleichen Homeverzeichnis. Nach einigen Tagen Bearbeitung unterschieden sich natürlich die Inhalte der Ordner, sollten also wieder auf gleichen Stand gebracht werden.
Ich wusste das einige Dateien enfernten wurden und andere umbenannt, habe ich es doch in dem einen der beiden selbst getan.
Zum synchronisieren bietet sich rsync ja an. Sagt ja schon der Name.
Ich bin auch kein Anfänger mehr in dem Programm, weiß was es tut und weiß auch das sich Tippfehler darin aufs übelste Rächen können.

rsync -av --delete-after Verzeichnis/ User1@Server2:

Die Profis werden es schon sehen:

Es gibt 3 Möglichkeiten: 2 hätten das gemacht was ich wollte und eine verursacht eine kleine Katastrophe…

Was ich eigentlich vor hatte war: … Verzeichnis …
Durch die Autovervollständigung auf ein Ordner wird aber ein / angefügt, eigentlich auch kein Problem außer man vergisst das ausgerechnet bei rsync!
Befindet sich ein / hinter einem Ordner, synchronisiert rsync nämlich nur den Inhalt dieses Ordners mit dem Ziel. Ohne wird der gesamte Ordner überspielt.
Das Ziel war das Home des Users auf einem anderen Server. Ohne / hätte er den Ordner von der Quelle mit dem Ordner auf dem Ziel abgeglichen. Dateien mit gleichem Namen überschrieben, Dateien die es dort nicht gibt hin kopiert… und durch die Option „–delete-after“ alle Dateien die nicht auch im Quell Verzeichnis vorhanden sind, gelöscht. Das hat er auch brav getan durch dieses übersehene / aber dummerweise auf dem Home des User1.
Nach dem Abschicken des Befehls wurde der Inhalt des Home-Ordners blitzartig gelöscht und ich hatte ein riesen Problem: Der Benutzer sollte nämlich im 5 und 10 Minuten Takt ‚zig Skripte ausführen… und wenn er das nicht tut schickt ein anderer Benutzer Emails für jedes versäumte Skript an den Support. Ein paar weitere Umstände haben dann die kleine Katastrophe zu einer großen mutieren lassen.
99 Prozent der Daten ließen sich innerhalb weniger Minuten mit Hilfe eines Spiegel-Servers wieder herstellen. Das eine Prozent, das aber extremst Wichtig war hätten wir aus den Sicherungen gebraucht…. 2 Stunden vergingen ohne Antwort der zuständigen Administratoren… nach der dritten Stunde kam dann ein zögerliches „Stay Tuned“ … um dann nach der 4. Stunde zu erfahren, das es nicht möglich sei irgend etwas aus Sicherungen auf diesen Server zurück zu spielen.

Zeit für mich daran zu erinnern, wie wichtig funktionierende Backups sind, und dass das Prüfen des zurück Spielens von Daten dazu gehört.

Lehre die ich für mich aus der ganzen Geschichte gezogen habe, die –delete Funktionen für rsync zumindest in dieser Umgebung nicht mehr zu benutzen… es kann damit zu viel kaputt gehen…
Safety first… auch wenns doppelt so lange dauert.

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.